Otto Schmidt Verlag

Aktuelle BGH-Rechtsprechung in Leitsätzen

Hier finden Sie die neuesten Entscheidungen aus der Rubrik "Aktuell" des anstehenden FamRB-Heftes, bevor sie von erfahrenen Praktikern für Sie in den folgenden Heften aufbereitet, mit Beraterhinweisen versehen und die Konsequenzen für Ihre Praxis aufgezeigt werden.

 

BGH, Beschl. v. 10.10.2018 – XII ZB 230/18
Maßstab zur Beurteilung der Ungeeignetheit eines Bevollmächtigten
a) Zieht das Beschwerdegericht in einer Betreuungssache für seine Entscheidung eine neue Tatsachengrundlage heran, die nach der amtsgerichtlichen Entscheidung datiert, gebietet dies eine erneute persönliche Anhörung des Betroffenen (im Anschluss an BGH v. 15.8.2018 – XII ZB 10/18).
b) Ordnet das Landgericht im Beschwerdeverfahren eine Betreuung an, hat es im Wege der Einheitsentscheidung zugleich auch den Betreuer zu bestimmen (im Anschluss an BGH v. 30.8.2017 – XII ZB 16/17, FamRZ 2017, 1866).


BGH, Beschl. v. 26.9.2018 – XII ZB 395/18
Bekanntgabe des Gutachtens mit vollem Wortlaut an Betroffenen
In einem Betreuungsverfahren ist das Sachverständigengutachten grundsätzlich mit seinem vollen Wortlaut an den Betroffenen persönlich bekanntzugeben; davon kann nur unter den Voraussetzungen des § 288 Abs. 1 FamFG abgesehen werden (im Anschluss an BGH v. 28.3.2018 – XII ZB 168/17, FamRZ 2018, 954 und BGH v. 14.2.2018 – XII ZB 465/17, FamRZ 2018, 705 = FamRB 2018, 192).


BGH, Beschl. v. 19.9.2018 – XII ZB 427/17
Rechtsbeschwerde gegen Entscheidungen in betreuungsgerichtlichen Zuweisungssachen
a) Gegen Entscheidungen in betreuungsgerichtlichen Zuweisungssachen ist die zulassungsfreie Rechtsbeschwerde nach § 70 Abs. 3 FamFG nicht statthaft.
b) Hat das Beschwerdegericht die Rechtsbeschwerde nicht zugelassen, kann das Rechtsbeschwerdegericht auch dann nicht selbst über die Zulassung der unstatthaften Rechtsbeschwerde entscheiden, wenn das Beschwerdegericht das Vorliegen eines Zulassungsgrunds verkannt hat (im Anschluss an BGH v. 9.7.2014 – XII ZB 7/14, FamRZ 2014, 1620 = FamRB 2014, 462).

Verlag Dr. Otto Schmidt vom 13.11.2018 12:38
Quelle: BGH online

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